Wir möchten heute über ein Thema sprechen, welches uns sehr am Herzen liegt – auch weil es so wichtig ist. Der Amazonas steht in Flammen und damit verbunden verlieren viele indigene Bewohner des Regenwaldes ihr Leben und ihr zu Hause. Klimainstitute warnen seit Jahren vor den langfristigen Schäden illegaler Rodungen und Bränden.
„Durch die Abholzung des Amazonas, ist dieser ein großer CO2 Emittent. Es entstehen dadurch signifikante CO2 Emissionen in der Größenordnung von ein bis zwei Gigatonnen CO2 pro Jahr.“ (Klimaforscher Prof. Dr. Niklas Höhne)
Bei einem globalen Budget von 50 Gigatonnen pro Jahr sollte wohl jedem klar sein, dass es sich dabei um eine sehr große Menge handelt. Was die Lage noch weiter verschärft, ist, dass bereits 25 Prozent des Amazonasgebietes Rodungen und Bränden zum Opfer gefallen ist und man davon ausgeht, dass bei 40 Prozent Klimakipppunkte erreicht werden, die irreversible sind.
Ein mögliches Szenario der Konsequenzen, die sich ergeben, wenn eben jene Klimakipppunkte erreicht sind, ist beispielsweise weniger Niederschlag. Falls dies geschieht, wird das gesamte Gebiet (einschließlich der Megacity Sao Paulo, mit 20 Millionen Einwohner) austrocknet und die Lebensgrundlage der Menschen zerstört.
Wie kommt es nun also zu solchen Brandrodungen?
Brasilien ist wirtschaftlich stark exportorientiert aufgestellt und benötigt für sein Wachstum stets mehr Ackerland, besonders für Soja und Rinderzucht. Aber auch für den Bergbau muss immer mehr des Regenwaldes weichen. Zeitgleich ist derzeit mit Präsident Jair Bolsonaro, ein Mensch an der Regierungsspitze, der sich aktiv für die illegale Freimachung von Fläche einsetzt. Die Budgets von Umweltbehörden wurden gekürzt, es wurden Dekrete erlassen, welches Raub von Staatsland legitimiert und die Umweltbehörden sind mittlerweile dem Militär unterstellt.
Und was können wir dagegen tun?
Zum einen sollten wir nicht verzagen – viele Unternehmen sprechen sich offen gegen die Regierung und deren Vorgehen im Amazonas aus. So haben jüngst 39 brasilianische Unternehmen, einige von ihnen gehören zu den größten des Landes, sowie internationale Investoren das Verhalten scharf verurteilt. Darüber hinaus drohen sie damit etwaige Investitionen zurückzuziehen. Aber auch die regionalen „Ableger“ weltweit agierender Großkonzerne, wie Microsoft, Bayer oder Shell haben sich in die Unterschriftenliste eingetragen. Außerdem beteiligen sich auch deutsche Unternehmen, indem sie den Bezug von Rohstoffen aus Brasilien stoppen. Diese Woche erreichte uns eine Nachricht von Biovegan, dass sie sich in der Verantwortung sehen in der Zukunft keinerlei Waren mit brasilianischem Ursprung mehr zu importieren. Es handelt sich hierbei um die Setzung eines bewussten Zeichens. Im Allgemeinen ist davon auszugehen, dass nur der Druck auf die Wirtschaft Brasiliens zum Einlenken des Präsidenten Jair Bolsonaro führen dürfte.
Was könnt Ihr nun also als Konsument unternehmen? Zum einen könnt Ihr spenden – wir haben Euch am Ende Unternehmen verlinkt, die sich für Aufforstung, Klimaaktivismus und den Schutz des Lebensraumes von indigenen Völkern einsetzen. Zum anderen könnt Ihr Euer Einkaufsverhalten kritisch überprüfen. Denn Klimaschutz beginnt im Einkaufswagen! Vermeidet Exportprodukte wie Leder, Soja und Palmöl. Esst weniger bis gar kein Fleisch, wenn Ihr doch Heißhunger auf Fleisch verspüren solltet, dann kauft Bio-Fleisch (so wird Soja eingespart). Versucht Produkte aus fairem Handel zu kaufen, da sich so die Ärmsten der Armen auch ein menschenwürdiges Leben leisten können. Und zu guter Letzt sprecht über das Thema! Je mehr Leute von den Bedingungen wissen und von der Bedeutung des Regenwaldes für uns alle, desto mehr Druck entsteht und so kommt es vielleicht doch zu einer Umkehr der Regierung.
Weiterführende Links
Hier findet Ihr eine Organisation, das sich für den Schutz des Regenwaldes einsetzt.
Hier findet Ihr einen Link zu einer Organisation, die indigene Völker unterstützt